Was bedeutet Zero Trust in der IT

Was bedeutet Zero Trust in der IT?

Genieße ich kein Vertrauen mehr? Doch, aber…

“Zero Trust” ist ein Sicherheitskonzept in der Informationstechnologie (IT), das darauf abzielt, die Sicherheitslage von Netzwerken, Systemen und Daten zu verbessern. Der Grundgedanke von Zero Trust besteht darin, niemals einem Benutzer, Gerät oder einer Anwendung zu vertrauen, unabhängig davon, ob sie sich innerhalb oder außerhalb des Unternehmensnetzwerks befinden. Stattdessen wird kontinuierlich überprüft, ob die Identität und der Zugriff berechtigt sind.

Was bedeutet Zero Trust in der IT?

Was bedeutet Zero Trust in der IT?

Hier sind die wesentlichen Prinzipien von Zero Trust:

  1. Vertrauen wird nicht automatisch gewährt: Im traditionellen Sicherheitsmodell wurde häufig angenommen, dass alles innerhalb des Unternehmensnetzwerks vertrauenswürdig ist. Bei Zero Trust gibt es kein „vertrauenswürdiges“ Netzwerk. Alle Anfragen werden als potenziell unsicher betrachtet.
  2. Mindestprivilegienprinzip (Least Privilege*): Benutzer und Anwendungen erhalten nur die minimalen Berechtigungen, die sie benötigen, um ihre Aufgaben zu erledigen. Dies reduziert das Risiko von Insider-Bedrohungen und Schadsoftware, die sich lateral im Netzwerk ausbreitet.
  3. Identitäts- und Zugriffskontrollen: Zero Trust erfordert eine strikte Kontrolle über Identitäten und den Zugriff auf Ressourcen. Dies umfasst die Anwendung von Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA), Identitäts- und Zugriffsmanagement (IAM) sowie die ständige Überprüfung der Identität und des Verhaltens von Benutzern und Geräten.
  4. Kontinuierliche Überwachung und Validierung: Alle Zugriffsversuche werden kontinuierlich überwacht und validiert. Der Sicherheitsstatus von Geräten wird ständig überprüft, und Anomalien im Benutzerverhalten werden sofort erkannt und behandelt.
  5. Segmentierung des Netzwerks: Das Netzwerk wird in kleinere Segmente unterteilt, sodass selbst im Fall eines Sicherheitsvorfalls die Auswirkungen auf den restlichen Teil des Netzwerks minimiert werden.
  6. Anwendung von Sicherheitsrichtlinien basierend auf Kontext: Entscheidungen über Zugriffe basieren auf verschiedenen Kontextfaktoren wie dem Benutzer, dem Gerät, dem Standort und der Anwendungsart. Diese dynamischen Richtlinien helfen, den Zugang in Echtzeit zu steuern.

Das Ziel von Zero Trust ist es, die Sicherheit durch eine strenge Kontrolle und kontinuierliche Überwachung zu verbessern, um sowohl externe als auch interne Bedrohungen zu minimieren. Es ist ein wesentlicher Bestandteil moderner IT-Sicherheitsstrategien, insbesondere in einer Zeit, in der Remote-Arbeit und Cloud-Dienste immer verbreiteter werden.

Was steckt hinter Least Privilege?

Das Prinzip der „Least Privilege“ (auf Deutsch „Minimalprinzip der Berechtigung“ oder „Prinzip der minimalen Rechte“) ist ein grundlegendes Sicherheitskonzept in der Informationstechnologie. Es besagt, dass Benutzer, Anwendungen und Systeme nur die minimal notwendigen Zugriffsrechte oder Berechtigungen erhalten sollten, die sie benötigen, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Das Ziel dieses Prinzips ist es, die Angriffsfläche innerhalb eines Systems zu minimieren und das Risiko von Sicherheitsverletzungen zu verringern.

Was steckt hinter Least Privilege

Das sind die wichtigsten Aspekte von Least Privilege:

  1. Minimierung des Zugriffs: Ein Benutzer oder eine Anwendung erhält nur Zugriff auf die Ressourcen, die für die Durchführung ihrer spezifischen Aufgaben erforderlich sind. Zum Beispiel erhält ein Mitarbeiter in der Buchhaltung möglicherweise nur Zugriff auf finanzielle Daten, aber keinen Zugriff auf Personalakten.
  2. Reduktion des Schadenspotenzials: Falls ein Konto kompromittiert wird, kann der Schaden, den ein Angreifer anrichten kann, durch das Prinzip der minimalen Rechte stark begrenzt werden. Wenn ein Benutzer oder eine Anwendung nur eingeschränkte Berechtigungen hat, kann der Angreifer nur auf diese eingeschränkten Ressourcen zugreifen.
  3. Zeitlich begrenzte Rechte: In einigen Fällen können Zugriffsrechte nur temporär gewährt werden, um eine bestimmte Aufgabe zu erledigen, und nach Abschluss der Aufgabe automatisch entzogen werden. Dies reduziert das Risiko, dass ungenutzte Berechtigungen für böswillige Zwecke verwendet werden.
  4. Fein abgestimmte Kontrolle: Least Privilege ermöglicht es Organisationen, detaillierte Kontrollmechanismen zu implementieren. Dies kann bedeuten, dass Berechtigungen auf der Grundlage von Rollen, spezifischen Aufgaben, Zeiträumen oder anderen Kontextfaktoren vergeben werden.
  5. Kontinuierliche Überprüfung und Anpassung: Die Berechtigungen sollten regelmäßig überprüft und angepasst werden, um sicherzustellen, dass sie den aktuellen Anforderungen entsprechen und keine übermäßigen Rechte gewährt werden. Veraltete oder unnötige Berechtigungen sollten sofort entfernt werden.
  6. Einhaltung von Compliance-Anforderungen: Viele Sicherheits- und Datenschutzgesetze, wie die DSGVO in Europa, verlangen, dass Unternehmen strenge Zugriffsrichtlinien implementieren. Das Prinzip der minimalen Rechte hilft, diese Anforderungen zu erfüllen.